Home
Impressum
Gästebuch
Links
Navigation
Interaktiver Rundgang
Panoramen
Fotos
© Enrico Steiger © Elbe-Havel Stadtplanverlag GmbH


Katholische Kirche

Wer als fremder Besucher das Gebäude betritt, sollte zunächst daran denken, dass er sich in einer Kirche, dem Haus Gottes, befindet. Sie ist gläubigen Menschen ein heiliger Ort, da sie für sie hier Begegnung mit Gott geschieht.

Was ist über unser Gotteshaus zu sagen?

Im Jahre 1865 begann der erste katholische Geistliche nach der Reformation seinen Dienst in Bleicherode. Ein kleiner Betsaal in der Weberstraße 32 ist die erste Notkirche. Im Laufe der nächsten Jahre wird Bleicherode eigene Pfarrei und die Anzahl der Katholiken wächst ständig. Es macht sich erforderlich, eine richtige Kirche zu bauen. Im Jahre 1908 wird mit dem Neubau begonnen. Die Finanzierung erfolgte zu einem großen Teil von der St.-Matthias-Bruderschaft Titz. Im Oktober 1908 wurde die Kirche nebst Pfarrwohnung und Schule ihrer Bestimmung übergeben. Die feierliche Konsekration (Einweihung) war am 04.07.1913.

Es handelt sich um ein typisches Diasporakirchlein des beginnenden 20. Jahrhunderts; einschiffiger gotischer Hallenbau in heimischen Ziegelsteinen ausgeführt (Portal, Maßwerk usw. Niedermendiger Gestein) in der lichten Länge von 21 m bei einer lichten Breite von 8 m, wie die Chronik aussagt. Durch einen Anbau, der im Jahre 1977 fertig wurde, entstand die heutige Form.

Die Fassade ist mit einem schönen Portal-Risalit aus Sandstein geschmückt. Darin stehen Figuren der Gottesmutter, des Kirchenpatrons – Apostel Matthias – und der hl. Barbara, der Patronin der Bergleute (sicher deswegen, weil Bleicherode eine vom Bergbau geprägte Stadt war).

Das Innere der Kirche veränderte man mehrere Male, zuletzt im Jahre 1983. hier wurde der Altar vom Bischof Dr. Joachim Wanke unter großer Beteiligung der Gläubigen und des Klerus geweiht. Der Altarstein stammt vom Nordhäuser Dom und wurde von einem hiesigen Steinmetz nachgearbeitet.

Auffallend sind der Ambo – das Lesepult – von dem in der heiligen Messe die Lesungen, das Evangelium und die Predigt vorgetragen werden; auch der Tabernakel, der in jeder katholischen Kirche, in der Eucharistie gefeiert wird, vorhanden ist, fällt bei uns sofort ins Auge.

Der Fuß des Tabernakels, der Kerzenträger für die Osterkerze, der Ambo, die Kerzenständer und der Ständer der Mutter Gottes sind aus dem gleichen Material hergestellt und bilden eine künstlerische Einheit. Die Herstellung erfolgte in einer Kunstschmiede in Weimar durch Herrn Fleischmann.

Die Osterkerze, die jedes Jahr in der Feier der Osternacht geweiht und am Osterfeuer entzündet wird, ist geschmückt mit dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets (Alpha und Omega). Sie trägt die jeweilige Jahreszahl und enthält fünf rote Wachsnägel in Kreuzesform, die an die Wundmale Jesu erinnern.

Der dreiarmige Leuchter auf dem Altartisch ist eine Spende der St.-Matthias-Bruderschaft Titz.

In unserer Kirche nimmt das „ewige Licht“ einen besonderen Platz ein. Es befindet sich über dem Tabernakel, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird und brennt Tag und Nacht. Es hat bei uns die Form einer Ähre und soll durch das dauernde Leuchten auf die bleibende Gegenwart Christi im eucharistischen Brot hinweisen.

Auf der rechten Seite ist eine Statue der Gottesmutter. Maria, die Mutter Jesu, wird in der katholischen Kirche von allen Heiligen am meisten verehrt. Im Jahre 1957 wurde sie von einem Künstler aus Wilbich (Eichsfeld), Hans Merker, aus Holz geschnitzt und aufgestellt.

Unsere Kirche ist wie die meisten katholischen Kirchen nach Osten ausgerichtet. In der Mitte des Chores befindet sich ein künstlerisch besonders wertvoll gestaltetes Fenster über das Leben und Wirken des hl. Matthias, der auch der Schutzpatron unserer Kirche ist. Das linke Fenster beinhaltet eine Darstellung der sieben Sakramente. Das rechte Fenster stellt die sieben leiblichen Werke dr Barmherzigkeit dar. Es handelt sich um Symbolfenster auf der Grundlage des Glasmosaiks. Der Chor erhielt diese Gestaltung im Jahre 1951.

Bei der letzten Renovierung im Jahre 1983 wurden die Kommunionbank und die Kanzel entfernt, so dass jetzt ein fast nahtloser Übergang vom Chor zum Hauptkirchenraum erfolgt. Durch die Form der Stufenanlage soll die Hineinnahme der Gemeinschaft der Gläubigen in das eucharistische Geschehen am Altar und dessen Hineinreichen in die Gemeinschaft der Gläubigen symbolisch ausgedrückt werden.

Die Orgel auf der Empore stellt nur noch ein Relikt aus vergangener Zeit dar. Sie war im Laufe der Jahre sehr anfällig und sollte durch eine neue ersetzt werden. Leider waren die Unkosten so hoch, dass man sich für eine elektronische Orgel entschloss. Die Orgelpfeifen sollen vorläufig noch am alten Platz bleiben.

Der hintere Tei der Kirche wird durch den Taufstein, der gleichzeitig al Weihwasserbecken dient, geschmückt. Es ist ein besonderes Merkmal jeder katholischen Kirche, an dem sich die kath. Christen mit dem geweihten Wasser bekreuzigen und damit ihre Taufe erinnern.

In einem Seitenraum (Anbau) ist der Beichtstuhl untergebracht. Der Beichtstuhl ist ein Ort der Umkehr, der Neuorientierung und des Gott geschenkten Neuanfangs, der von hier ausgehend im Leben des Gläubigen geschehen soll.

Verurteilung Kreuzübernahme Jesu erster Fall seine Mutter Simon von Cyrene Veronika Jesu zweiter Fall

Auf beiden Seiten des Kirchenraumes befindet sich der Kreuzweg. Es handelt sich um die bildliche Darstellung der 14 Stationen der Leidengeschichte Jesu, wie sie sich im ausgehenden Mittelalter in der Volksfrömmigkeit entwickelten. Diese Bilder wurden ebenfalls bei der letzten Renovierung nach entdeckten Farbresten neu gestaltet.

die weinenden Frauen Jesu dritter Fall Entblössung Annagelung Kreuzabnahme Grablegung

Im Vorraum, dem Windfang, befinden sich zwei Gedenktafeln, die an die Gefallenen der kath. Gemeinde im I. und II. Weltkrieg erinnern. Vom ursprünglichen Flügelaltar sind noch zwei Bilder erhalten, die sich im hinteren Bereich links und rechts befinden. Sie stellen die Grablegung Christi und die Anbetung des Jesukindes durch die Heiligen drei Könige dar.